Redesign des ICE1 Nr. 4440 von Fleischmann

Ein Umbaubericht von Robert Beer.

Nach dem unser Fleischmann ICE1 BR. 401 in die Jahre gekommen ist und im Betrieb Probleme machte, wurde es Zeit ihm ein Redesign zu unterziehen.

Beim ICE1 traten im Fahrbetrieb Probleme auf, wie zum Beispiel zu schwache Zugkraft beim Anfahren und bei Steigungen. Das Problem ist, daß bei den Triebköpfen nur einer mit einem Antriebsmotor ausgerüstet ist und der Antrieb nur auf einem Drehgestell erfolgt. In Steigungen drehen die Räder durch oder der Zug blieb ganz stehen, der Motor war überfordert. Auf dem Ersatzteilweg bei Fleischmann gibt es keinen Motor mehr. Ich ersteigerte bei eBay ein Triebkopfset 4440 für 60,-€ und verbaute den Motor im zweiten Triebkopf. Da der Fahrtest nicht zufriedenstellend war, suchte ich nach einem alternativen Motor und wurde bei sb-Modellbau in Olching fündig. Die bieten einen Umbausatz für Fleischmann-Motoren mit Faulhaber-Flachläufermotor, der ohne große Schwierigkeiten zum Umbauen ist, zum Preis von 70,-€ pro Motor an.

Umbau:

Das Gehäuse vom Triebkopf abbauen, Kabel am Motor ablöten und das Drehgestell nach unten rausheben.

Drehgestell Rahmen abschrauben und Motor zerlegen.
Das Kollektorschild mit den beiden Schrauben entfernt.
Die rechte Antriebsachse mit Abzieher ausbauen und Magnetring rausziehen. Zur Sicherheit noch alle Zahnräder entfernen.
Die Ankerwelle mit einem Dorn aus dem Ritzel rausdrücken.

Jetzt noch das Lager für die Ankerwelle aus dem Gehäuse rausdrücken.
So sieht jetzt der zerlegte Fleischmann-Motor aus.
Im Vordergrund ist der neue Flachläufermotor.

Den Faulhaber-Flachläufermotor laut Umbauanleitung einsetzen und ankleben. Die beigefügte Messingbuchse in das Zahnrad-Ritzel einkleben und auf die Motorwelle aufsetzen.
Den Radschleifer vom Kollektorschild abtrennen, auf die beigefügte Platine löten, dann auf den Motor ausrichten und ankleben.
Die ausgebaute Antriebsachse wieder einsetzten und die Antriebszahnräder wieder komplettieren.
Kabel anlöten, Motor in den Drehgestell-Rahmen einsetzen und festschrauben.
Komplettiertes Drehgestell in den Lokrahmen einklipsen und Anschlusskabel an der Platine anlöten.

Fertig ist der umgebaute Fahrantrieb zum Testbetrieb. Die Fahreigenschaften waren fantastisch, weiches Anfahren und Abbremsen und erhöhte Zugkraft. Die Höchstgeschwindigkeit wurde durch vier Dioden in Reihe herabgesetzt. Es folgt noch ein Bericht zum Umbau der Front und Rückbeleuchtung auf LEDs, sowie der Einbau von Goldcap Kondensatoren.

Die Zwischenwagen sind zurzeit in der Werkstatt zum Einbau der selbst entwickelten Innenbeleuchtung. Dazu kommt noch ein eigener Bericht.

28.12.2020

By Robert Beer